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Wie läuft es für euch im Moment in den USA?

TT: Es lief und läuft sehr gut, wir waren fast ein Jahr durchgehend in Amerika. 99% davon waren wir in Las Vegas. Dort hatten wir zum ersten Mal nach 10 Jahren so etwas wie einen geregelten Ablauf. Abends waren unsere Shows und tagsüber haben wir ein normales Leben geführt.

Soweit das in Las Vegas möglich ist.

AM: Es ist absolut möglich. Wir denken bei Las Vegas halt immer nur an den Strip. Aber abseits davon gibt es dort alles, wie in einer ganz normalen Stadt. Es gibt viele National Parks und man kann dort sogar Schifahren gehen.

TT: Unsere Tournee findet meistens in Casinos statt, manchmal auch in Theater. Das läuft meistens so ab: Man kommt ins Hotel, bereit sich noch kurz vor, dann geht es zur Bühne und zu den Proben und am Abend ist dann gleich die Show. Land und Leute kennenzulernen – dazu ist leider kaum Zeit. Nach den USA geht es dann nach Europa. Drei Wochen Rom, vier Wochen Madrid etwa.

 So ein unstetes Leben ist für manche Menschen sicherlich ein Traum, für andere hingegen ganz furchtbar. Ist das etwas, wo ihr euch in 20 Jahren auch noch seht?

AM: Unser Leben ist so abwechslungsreich, ich weiß nicht einmal was in fünf Jahren ist. Aber ja: Wir haben noch so viele Interessen, die wir gerne ausleben möchten. Fad wird uns also sicher nicht.

TT: Auch wenn es immer dasselbe Programm ist, das wir auf Tourneen spielen, so ist doch jede Aufführung anders. Das Publikum reagiert anders, wir improvisieren und auch unser Hund ist bei den Shows dabei, da weiß man sowieso nie was passiert.

Ihr hab ja nun euren USA-Aufenthalt extra unterbrochen. War das wegen der Ehren des Landes NÖ oder doch, weil ihr unbedingt die Tourismusschule besuchen wolltet?

TT: Das war natürlich nur wegen des Schulbesuches um euch zu treffen.

Thomy, nachdem du ja mittlerweile von Christina rund um die Uhr gehört hast, wie toll diese Schule hier ist: Würdest du diese Schule als Teenager besuchen, um wenigstens etwas „Gscheites“ zu lernen und aus deinem Leben zu machen.

TT: Ja auf jeden Fall. Ich könnte mir das sehr gut vorstellen. Die Vielfalt hier an der Schule ist ja das Tolle! Alleine eure Videos sind super! Und das Kochen interessiert mich sowieso sehr. Ganz zu schweigen vom Jonglieren und den Zauberkunststücken. Hier gibt es ja alles.

AM: Thomy, es ist niemals zu spät.

Was bedeutet euch, dass ihr die ersten Personen weltweit seid, die diese Ehrung des Landes NÖ erhalten haben?

AM: Es ist tatsachlich eine große Ehre. Es ist sehr schön vom Land NÖ, dass sie sich Gedanken dazu gemacht haben. Diese Medaille gab es davor noch nie, weil Landesehrungen sonst immer an ältere, verdienstvolle Menschen verliehen werden.

Ihr reiht euch damit ein in den Kulturolymp des Landes, gleich neben Größen wie den Traisentaler Hüttenbuam und der St. Pöltner Glanzstoff GmbH. Wie fühlt sich so etwas an?

TT: Ahm. Also, wir sind aus Niederösterreich in die Welt gezogen und kommen auch immer wieder gerne zurück.

Christina, wenn du an die Schule kommst, musst du dir ja genauso vorkommen wie damals vor knapp 20 Jahren, es hat sich ja in Sachen Möbel, Infrastruktur oder Technik oder Ausstattung nahezu nichts geändert.

AM: Haha, es hat sich natürlich einiges geändert. Man merkt schon den Unterschied. Aber trotzdem ist es ein Stück Nachhausekommen. Es ist so schön, wenn ich an meiner Küche vorbeigehen, ich weiß noch genau, wo mein Platz war, wir hatten wirklich viel Spaß.

Ihr seid ja den Fotos nach zu urteilen auf Du und Du mit zahlreichen Hollywood-Größen. Ist das vergleichbar wenn man auf Du und Du mit Direktor Hörhan oder Fachvorstand Habegger ist?

TT: Wer ist dieser Hörhan? Aber im Ernst: Gäbe es den Direktor Hörhan nicht, gäbe es uns in dieser Form auch nicht.

Mit welchen Promis hatten ihr schon zu tun?

TT: Mit Elon Musk haben wir schon einmal gezaubert. John Travolta war sehr nett und interessiert, Arnold Schwarzenegger ist sowieso ein Original.

AM: Auch Heidi Klum ist easy going, die Kardashians waren ganz ok, man vertieft sich jetzt aber auch nicht sehr mit den Leuten.

Und was würdet ihr ohne Zauberei gemacht haben?

TT: Also ich habe mir nie ein Leben ohne Zauberei vorstellen können.

AM: Ich hatte ja nicht zuletzt durch die Schule zahlreiche Ausbildungen. Wahrscheinlich würde ich irgendwo im Sozialbereich arbeiten.

TT: Jetzt arbeitet sie aber eh auch im Sozialbereich, nur halt mit einem einzigen Klienten.

Was würdet ihr unseren Schülern raten bzw. mit auf den Lebensweg geben?

TT: Vieles ausprobieren und weltoffen sein. Das hat uns schon viel geholfen, in der Arbeit aber auch im persönlichen Bereich.

AM: habt keine Angst vor dem Scheitern und probiert verschiedene Sachen aus! Vertraut auf euer eigenes Bauchgefühl und weniger auf die Einflüsterungen der Menschen ringsum. Und wenn man dann einmal scheitert, dann sagt man sich: OK, das hat jetzt nicht so gepasst, ich nehme einen anderen Weg.

Hattet ihr schon viele Erfahrungen mit dem Scheitern? Man könnte ja meinen gerade in eurem Business ist immer alles so top.

TT: Gerade, weil es so aussieht. Die Leute sehen ja nur das perfekte Endprodukt und nicht die vielen hundert anderen Dinge die passiert und vielleicht schiefgegangen sind. Aber diese Sachen vergisst man eh schnell wieder. Jene die funktioniert haben, bleiben im Gedächtnis.

Vor allem am Anfang unserer Karriere, als wir von Klasse zu Klasse gegangen sind um dort Zaubershows zu spielen – da waren viele Fehler drinnen. Aber jetzt bei den großen Shows, da gibt es keine zweite Chance. Vor tausenden Leuten muss alles perfekt sein. Aber durch die früher gemachten Fehler wissen wir jetzt genau, wie wir reagieren müssen, dass auf der großen Bühne alles so reibungslos läuft.